Kaltenkirchen

 

Quelle: https://www.wiki.de-de.nina.az/kaltenkirchen.html

Kaltenkirchen (niederdeutschKoldenkarken; umgangssprachlich Kaki) ist eine Stadt im Kreis Segeberg in Schleswig-Holstein. Am Stadtrand liegen die Ortsteile Moorkaten und Heidkaten.

 

Kaltenkirchen liegt 32 km nördlich von Hamburg an der A 7 sowie an der Nahverkehrs-Bahnlinie A 1 des regionalen Eisenbahnunternehmens AKN Eisenbahn GmbH.

Kaltenkirchen ist Endpunkt der Entwicklungsachse Nord in der Metropolregion Hamburg sowie Mittelzentrum und besitzt insgesamt vier AKN-Eisenbahn-Haltestellen: Kaltenkirchen Süd (Industriegebiet), Kaltenkirchen (Stadtmitte), Holstentherme (Freizeitpark) und die Haltestelle Dodenhof.

Vorgesehen ist, die Hamburger S-Bahn mittelfristig auf den Gleisen der AKN von Hamburg bis Kaltenkirchen zu führen.

Der Stadtname leitet sich ab von der ersten urkundlichen Nennung „Koldenkerken“ (1301). Die Bedeutung aus niederdeutsch koold und kerke ist kongruent mit der heutigen neuhochdeutschen Übersetzung. Das Bestimmungswort kalt ist zu verstehen als ’alt, verlassen, verfallend‘. Seit 1701 wird der heutige Name verwendet.

Kaltenkirchen wurde 1884 zum Endpunkt einer Eisenbahnverbindung mit Altona, die später nach Neumünster verlängert wurde und den Namen Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) erhielt.

Im Ortsteil Moorkaten der Dorfgemeinde Kaltenkirchen befanden sich während des Zweiten Weltkriegs ein Flugplatz der Reichsluftwaffe sowie ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme zur Unterbringung von KZ-Häftlingen, die beim Ausbau des Militärflugplatzes Zwangsarbeit leisten mussten. Hunderte von Häftlingen kamen durch die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen ums Leben oder wurden von den Wachmannschaften ermordet. Seit April 2000 befindet sich am Standort des ehemaligen KZ-Außenkommandos Kaltenkirchen die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch, die an das Leiden der Opfer erinnert.

Das frühere Militärflugplatz-Gelände in Moorkaten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der Bundeswehr als Standortübungsplatz genutzt. Diese Nutzung wurde inzwischen eingestellt und der ehemalige Standortübungsplatz soll als Kompensationsfläche für den Ausbau der A 20 herangezogen werden.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs siedelten sich deutsche Flüchtlinge und Vertriebene in Kaltenkirchen an, wodurch sich die Bevölkerungszahl des Dorfes von 1939 bis 1946 auf rund 5000 Personen verzweieinhalbfachte.

In den 1960er und 1970er Jahren wurde bei Kaltenkirchen der Großflughafen Hamburg-Kaltenkirchen als Ersatz für den Flughafen in Hamburg-Fuhlsbüttel geplant. Diese Planungen werden gegenwärtig nicht weiter verfolgt; allerdings hat die für einen möglichen Bau zuständige Flughafen Hamburg GmbH die nötigen Flächen in der Kaltenkirchener Heide immer noch in ihrem Besitz und die Planung kam 2003 wieder ins Gespräch.

Kaltenkirchen erhielt am 1. Dezember 1973 die Stadtrechte.

  • Brunnenanlage

  • Altes Bahnhofsgebäude von 1884

  • Überdachung des neuen (unterirdischen) Bahnhofs Kaltenkirchen

Stadtvertretung

Von den 35 Sitzen in der Stadtvertretung erhielt die CDU in der Kommunalwahl 2018 elf Sitze. Auf die SPD entfielen acht, die Wählergemeinschaft Pro Kaki sieben und die FDP fünf Sitze. Die Linke und die AfD erreichten jeweils zwei Sitze und sind damit erstmals in Fraktionsstärke in die Stadtvertretung eingezogen. Bürgervorsteher ist Hans-Jürgen Scheiwe (CDU). Im August 2019 gewann die CDU zwei Sitze durch Übertritte von Pro Kaki hinzu.

Bürgermeister

Amtierender Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2012 Hanno Krause (CDU). Bei der Bürgermeisterwahl am 7. Mai 2017 wurde er mit 88,6 % der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt.

Wappen

Das Kommunalwappen wurde von dem Brunsbütteler Heraldiker Willy „Horsa“ Lippert und dem Kaltenkirchener Theodor Brix gestaltet. Genehmigt wurde das Wappen am 18. Juli 1974.

  Blasonierung: „In Rot das silberne, holsteinische Nesselblatt, darauf ein roter, von zwei blauen Eichenblättern begleiteter Kirchturm mit blauer Haube nebst Spitzturm.“
Wappenbegründung: Das Wahrzeichen und älteste Gebäude des 1973 Stadt gewordenen Ortes ist die St.-Michaelis-Kirche, im Wappen durch ihren charakteristischen Turm vertreten. Zugleich steht dieser als stellvertretender Teil für den ganzen Kirchenbau und bezieht sich damit „redend“ auf den Ortsnamen. Die Ersterwähnung von Ort und Kirche geht auf das Jahr 1301 zurück, doch sind beide zweifellos älter. Ebenso wie von dem benachbarten Kirchspiel Bramstedt bekannt, nahm die Geschichte des Kirchspiels Kaltenkirchen wohl schon vor dem 13. Jahrhundert ihren Anfang. Vorgeschichtliche Grabhügel mit Urnenfunden deuten eine noch weiter zurückreichende Siedlungskontinuität an. Die Eichenblätter im Wappen sollen an das ehemalige Waldgebiet erinnern, in dem der Ort entstanden ist. Zur Verdeutlichung der Zugehörigkeit der Stadt zum Landesteil Holstein ist das örtliche Zeichen in das übergroße Nesselblatt eingezeichnet. In heutiger Zeit nutzt die moderne Stadt die Vorteile ihrer günstigen Lage in der Nähe des Großraumes Hamburg. Die Zugehörigkeit zum Bundesland Schleswig-Holstein wird durch die Wappenfarben Blau, Silber und Rot dokumentiert.

Flagge

Die Flagge wurde am 8. Mai 1978 genehmigt.

Inmitten eines weißen Tuches, etwas zur Stange verschoben das Stadtwappen, begleitet oben und unten unweit des Randes von je einem roten Streifen.

Städtepartnerschaften

Bauwerke

  • Die Michaeliskirche ist eine neogotische Kirche mit einem aus dem Mittelalter stammenden Rundturm.
  • Die Großwohnsiedlung „Großer Karl“ spielte eine wichtige Rolle im Skandal um den ehemaligen Holsteiner Immobilienmogul Gerd Thormählen.

Kulturdenkmale

Kaltenkirchen hat nach Aussage der Stadtverwaltung kein ausgeprägtes touristisches Ambiente, nur wenig Fremdenverkehr und nur wenige Kulturdenkmäler. In den 1970er Jahren wurden viele alte Gebäude abgerissen, insbesondere Reetdach-Fachwerkhäuser. Ein Beispiel für diese nahezu verschwundene Bauform ist noch das sogenannte Bürgerhaus, das nach einem Brandanschlag 2001 neu aufgebaut wurde. Ein Gebäude, das bisher immer wieder vom Abriss bedroht war, ist das alte Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1884, in dessen Nähe der neue Tunnelbahnhof Kaltenkirchen errichtet wurde. Es wurde 2016 saniert.

Freizeit und Naherholung

Die Stadt verfügt über ein Erlebnisbad mit angeschlossenem Saunabereich und Fitnessstudio. Zudem besitzt Kaltenkirchen ein etwa 2000 m² großes Warmwasserfreibad, das 1999 erbaut wurde und sich neben dem Erlebnisbad Holstentherme befindet.

Sportvereine

In Kaltenkirchen sind folgende Sportvereine aktiv: Kaltenkirchener Turnerschaft (KT), Verein für Reha und Fitness Kaltenkirchen (kurz REHA-FIT Kaltenkirchen), FSC Kaltenkirchen, Fetihspor Kaltenkirchen, TC an der Schirnau, Schachklub Kaltenkirchen, MSC Kaltenkirchen, Schützenverein Kaltenkirchen, Radsportclub Kattenberg, Moo Rim San (Taekwondo) und MoSan.

Religion

Kaltenkirchen hat fast 22.000 Einwohner, davon sind etwa 9.500 evangelische Gemeindeglieder.

Die Wirtschaft Kaltenkirchens ist geprägt von einem Möbel- und Einrichtungshaus, der Lebensmittelbranche und einem Baustoffhersteller. Das regionale Eisenbahnunternehmen AKN Eisenbahn GmbH, das Strecken im südlichen Schleswig-Holstein und in Teilen Hamburgs betreibt, hat seinen Verwaltungssitz und seine Werkstätten in Kaltenkirchen.

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Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kaltenkirchen wurde am 9. November 1888 von 33 Bürgern Kaltenkirchens gegründet. Sie ist der Nachfolger einer Zwangswehr und hat sich zur Aufgabe gemacht, uneigennützig zum Wohle der Mitbürger, anderen Menschen zu helfen.

Seit 1974 hatte die Feuerwehr Kaltenkirchen ihren Standort im Kisdorfer Weg. Im Jahr 2014 wurde ein Wachenneubau beschlossen. Es wurde eine neue Wache in der Süderstraße gebaut. Am 21. Oktober 2016 fand die Einweihungsfeier der neuen Feuerwache statt. Die neue Wache hat eine Fahrzeughalle mit 16 Stellplätzen und einer Stellfläche von ca. 1464 m².

Die 1977 gegründete Jugendfeuerwehr spielt eine große Rolle in der Wehr, da aus ihr kontinuierlich Feuerwehrnachwuchs in die aktive Wehr übertritt.

Insgesamt verfügt die Feuerwehr Kaltenkirchen über 15 Einsatzfahrzeuge und zählt über 100 aktive Mitglieder.

Am 20. August 2021 wurden zwei neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge (HLF) an die Wehr ausgeliefert. Die Fahrzeuge sollen das bisherige HLF aus dem Jahr 1997 und den Rüstwagen aus den Jahr 1999 ersetzen. Damit steht der Feuerwehr für verschiedene Einsatzszenarien das passende Gerät zur Verfügung.

 

Freie Waldorfschule Kaltenkirchen

In Kaltenkirchen befinden sich drei Grundschulen:

  • Grundschule am Lakweg
  • Grundschule Alter Landweg
  • Grundschule Flottkamp

zwei Förderschulen:

  • Janusz-Korczak-Schule
  • Förderschule am Lakweg

zwei Gemeinschaftsschulen:

  • Gemeinschaftsschule am Marschweg
  • Dietrich-Bonhoeffer-Schule

ein Gymnasium:

  • Gymnasium Kaltenkirchen

eine Waldorfschule:

  • Freie Waldorfschule Kaltenkirchen

sowie eine Privatschule:

  • Leibniz-Privatschule